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Zitat Reiner Kunze.png

Palliative Care – Allgemeine Informationen zu Hospizwesen, AAPV, SAPV & PMD

Was umfasst die palliativmedizinische Versorgung (Palliative Care)?


Rund 95 % aller Menschen wünschen sich zu Hause zu versterben, jedoch gelingt dies nur einer Minderheit: über 80% aller Todesfälle ereignen sich im Krankenhaus oder Pflegeheim. Die demographische und medizinische Entwicklung mit der kontinuierlichen Zunahme von Menschen, die mit fortgeschrittener Krankheitsschwere und/oder hochbetagt versterben, tragen zu diesem Widerspruch bei.

Nur mit dem systematischen Ausbau der palliativen Versorgung und dem Zusammenwirken aller Kräfte, kann das in unserer Gesellschaft vielfach erwünschte Sterben zu Hause gefördert und der oben genannte Widerspruch im Interesse der Patienten abgebaut werden.

Konkret sind dafür alle Elemente (siehe Abbildung) der palliativen Versorgung, also von Palliative Care, zu stärken:

 

  1. die hospizliche Betreuung durch ambulante Hospizdienste und stationäre Hospize

  2. die Allgemeine Ambulante PalliativVersorgung (AAPV) durch alle niedergelassenen Ärzte und ambulanten Pflegedienste sowie

  3. die Spezialisierte Ambulante PalliativVersorgung (SAPV) durch flächendeckend vorhandene Spezialteams (wie PALLIUM), die multidisziplinär (mit Palliativmedizinern, Palliativpflegekräften, Seelsorgern, Sozialarbeitern, Hospizbegleitern...) schwerstbetroffene Sterbende zu Hause unterstützen.

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Abbildung: Die Elemente (`Fundamente´) der palliativen Versorgung

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Früh oder spät - wann beginnt Palliativmedizin?


Ist im Verlauf einer Erkrankung eine kurative, d.h. eine heilende Behandlung nicht mehr möglich, beginnt die palliative Versorgung.

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Für viele Patienten wäre es sehr sinnvoll, sich schon im frühen Verlauf einer entsprechenden Erkrankung, in Ergänzung zur `schulmedizinischen Behandlung´, auch mit den Möglichkeiten und Perspektiven einer palliativen Begleitung orientierend auseinanderzusetzen. Diese neue, als `frühe Integration der Palliativmedizin´ bezeichnete Strategie hat bewiesen, dass sie nicht nur Lebensqualität erhöht sondern auch Lebenszeit verlängern kann.

 

Zu einer späteren Phase erreicht die Erkrankung dann zumeist einen Punkt, an dem die Erhaltung der Lebensqualität ganz in den Vordergrund tritt und als oberstes Ziel ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod, in der gewohnten Umgebung – zu Hause oder im Heim – , ermöglicht werden soll.

Um in dieser Phase Leiden, wie Schmerzen, Angst oder Atemnot, zu lindern und Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten, gilt es sowohl körperliche als auch psychische, soziale und spirituelle Bedürfnisse des Patienten und seines Umfeldes zu berücksichtigen.

Wenn nun die therapeutischen und zeitlichen Möglichkeiten der Hausärzte und Pflegedienste (= AAPV) nicht mehr genügen, um die Bedürfnisse der Betroffenen sicherzustellen, dann ist die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (= SAPV) hinzu zu ziehen. Diese Beteiligung kann in Form einer Beratung, einer mehrtägigen Koordination oder – meistens - einer längerfristigen Teilversorgung erfolgen. So ergänzen sich AAPV und SAPV.

 

Und wann kommt der PMD ins Spiel?

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Der palliativmedizinische Dienst kann zu Zeiten eines Krankenhausaufenthalts als ergänzendes Angebot verstanden werden und ist Teil der spezialisierten stationären Palliativversorgung.

In frühen Phasen einer nicht-heilbaren Erkrankung kann der PMD durch ein Beratungsgespräch Patient und Angehörigen die Chance geben sich mit den Möglichkeiten und Perspektiven einer palliativen Begleitung orientierend auseinanderzusetzen.

In späteren Phasen der Erkrankung kann der PMD nach einem Gespräch mit Patient und Angehörigen die behandelnden Krankenhausärzte und Pflegenden mit spezialisiertem Wissen unterstützen, um sicherzustellen das den Bedürfnissen der betroffenen Patienten und Angehörigen entsprochen wird. Hierunter fällt im Besonderen auch die Organisation einer häuslichen Versorgung, so gewünscht und irgend möglich.

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So ergänzen sich PMD und SAPV von PALLIUM.

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